Re: Opel Commodore B GS/E, Garagenfund - Lohnt es sich?
geschrieben von: Alexander ()
Datum: 18. Mai 2016 13:32

Hallo Julian,

zunächst mal Glückwunsch zum diesem 1973er Commodore B GS/E!

Vielleicht kurz ein paar Antworten von mir zu Deinen Fragen:

Ob sich für Dich eine Restauration dieses Wagens lohnt, hängt natürlich zum Einen davon ab, wie sehr du persönlich an diesem Wagen (ist ja noch von Deinem Vater) hängst, und zum Anderen davon, wieviel Geld du in diesen Wagen nun und dann auch in Zukunft stecken möchtest; bzw. ob Dir der Wagen natürlich auch wirklich selbst gut gefällt.

Ich kann Dir hier aus eigener Erfahrung sagen, daß ich immer einen Commodore B GS/E haben wollte, und mir dann schließ?ich 1998 so einen Wagen damals von einem Bekannten gekauft hatte. Der Commo war zwar damals noch in einem besseren Zustand als Deiner hier und war auch noch zugelassen, hatte aber auch massive Roststellen (auch vor allem im Heckbereich seitlich und unten, sowie an allen Radkästen, Türschwellern etc.). Motor und Getriebe waren aber noch gut. Ich dachte mir damals, entweder du machst das gleich richtig, oder läßt es es. So habe ich den Wagen damals in eine Karosseriebauer-Werkstatt gegeben, die alle rostigen Teile instandgesetzt oder ausgetauscht haben; und letztlich den Wagen komplett neu lackiert haben (also richtig professionell auch unter den Tür- und Scheibengummis etc.). Sowie einen kompletten Unterbodenschutz mit Hohlraumversiegelung dort machen lassen. Selbst 1998 war es schon schwer für diesen Wagen Karosserie-Ersatzteile zu bekommen - von Opel selbst gab es damals da schon nix mehr - so konnte ich aber noch zwei guterhaltenen Kotflügel damals für links und rechts über privat bekommen, sowie die Fahrertür (diese Teile, die vorher am Auto waren auch dermaßen rostig und vergammelt und nicht mehr zu retten). Ein großes Reparaturblech für hinten rechts (Tankdeckelseite) mußte aber komplett neu angefertigt werden; da war schon damals nichts mehr zu bekommen.
Der Wagen war damals ca. ein Jahr(!) bei jenem Karosseriebauer, und diese Reparatur, bzw. Karosserie-Instandsetzung ging damals alles in allem hoch in die tausende(!) D-Mark! Ich wollte hier aber - wie geschrieben - von Anfang an keine halben Sachen machen, sondern dies gleich richtig oder garnicht anfangen. Und letztlich bin ich sehr froh, das damals so gemacht zu haben - so habe bis heute fast keine Probleme mit Rost an diesem Wagen mehr gehabt. Eine minimale Stelle am Unterboden hatte ich letztes Jahr nochmal machen lassen, da sich dort wieder etwas Rost gebildet hatte.
Dies sind aber eben nur meine Erfahrungswerte hier - natürlich kann man das auch viel günstiger machen oder machen lassen - die Frage ist halt dann nur, wie lange es dann hält und man dann noch Spaß am Wagen hat, wenn das nicht ordentlich gemacht wird.
Ich wußte damals von vorneherein, daß ich den Wagen solange fahren will, wie es geht und ich fahre ihn heute noch.

Was die Ersatzteile angeht, ist meine Erfahrungen über die Jahre bei meinem Commodore B GS/E: Von Opel selbst bekommte man da garnix mehr (so Sachen wie Ölfilter etc. natürlich jetzt mal ausgenommen).
Bei Ebay und Internetautoteileshops gibt es oftmals noch recht viele diverse Teile für Motor, Getriebe und Karosserie - aber teilweise doch sehr teuer (vor allem Karosserieteile und bestimmte Teile für die D-Jetronic sind teilweise sehr rar und gesucht; und Teile für die Innenausstattung, sowie originale Zierteile, kriegt man auch kaum noch, und wenn, dann oft sehr teuer und in einem nicht so dollen Zustand).
Dann gibt es ja aber noch Opel-Clubs, Opel-Foren (wie dieses hier, bzw. auch spezielle Commodore B-Foren) und Commodore B-Fan-Clubs, die - deren Mitglieder - einem bei der Suche und Beschaffung von Erstatzteilen helfen können; bzw. auch allgemeine Oldtimer-Ersatzteilebörsen.

Zur Kosteneinschätzung Deiner Defekte: In der Instandsetzung und dem Austausch der rostigen Teile sehr ich hier den größten Kostenfaktor.
Defekte an der D-Jetronic können sehr teuer werden; müssen aber nicht zwangsweise - denn oftmals ist es hier nur eine Kleinigkeit, die die komplette Einspritzanlage lahmlegt, oder falsch funktionieren läßt.
So ne Feder müßte aber recht leicht zu kriegen sein (ist aber wohl das geringste Problem).

Sind alles nur meine persönlichen Erfahrungen hier.

Kurz: Wenn Du das nötige "Kleingeld" hast und Du den Commo toll findest, würde ich es wagen - der B-Commo macht viel Fahrspaß! Rechne aber damit, daß dann in Zukunft - auch wenn das Gröbste gemacht ist - so eim alter Wagen, immer mal wieder für Überraschungen gut ist - also, daß da immer mal der eine oder andere Defekt auftritt. ... da muß man teilweise gute Nerven haben ... und cool bleiben smoking smiley

Ach ja - wenn Du den Commo herrichtest - oder herrichten läßt - H-Kennzeichen bekommst Du für den dann sicherlich - ist dann doch recht günstig in Steuer und Versicherung! Wegen den Fixkosten für den Wagen. - die Karre schluckt halt viel Sprit, aber damit mußt Du dann leben ... grinning smiley

Gruß

Alexander



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