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Re: evtl Zukünftiger Opel Rekord D Fahrer grinning smiley
geschrieben von: CommoC ()
Datum: 13. Juli 2014 11:32

Hallo Max,

herzlich willkommen im Forum. Deiner Frage entnehme ich, dass Du im Bereich D-Rekord noch recht frisch bist. Bei Fragen zur Karosserie und Technik bist Du hier genau richtig. Gerne gebe ich Dir mal einen kurzen Überblick und möchte zu
den Moderatoren zuvor noch folgendes ergänzen

Der 1700N ist wie alle N Motoren ein Dauerläufer. Zwar nicht so sanft laufend wie die S, dafür aber robust und einfach zu warten. Vergasertechnisch mit unproblematischer E-Teile-Versorgung, Niedrig Verdichtet, kann mit 95er Super
u n d Bleizusatz gefahren werden.
Als Schalter annehmbarer Verbrauch wie vom Kollegen beschrieben, ca. 8 Liter bei ruhigem Fuss und gut eingestelltem Vergaser und Zündung.

Darauf achten, dass die Nockenwelle nicht eingelaufen ist. Motor sollte mechanisch ruhig und gleichmässig laufen und Leistung haben, kein Klackern im Kopf haben oder unten rum, besonders nicht nach längerer zügiger Fahrt, wenn das Öl richtig heiss und dünn ist.
Letzteres kann auch auf ein Öldruckproblem hinweisen. Sofern nicht mit dem Zusatzinstrument mit Öldruckanzeige ausgestattet, lässt sich dieses nur durch
manuelle Prüfung durchführen, es sei denn die Öllampe flackert....

Der 1700N ist für seine 60PS recht spritzig unterwegs, habe mal einen gehabt, der schaffte lt. Navi 160km/h, ist aber aufgrund der kurzen Übersetzung und dem
4 Gang Getriebe nicht so empfehlenswert. Dauergeschwindigkeiten sollten beim
CIH bei 3/4 Gas liegen, ca. 130-140 km/h Tacho und nicht mehr als 4000-4500/u-min, auch wenn der Motor recht vollgasfest ist, mehr als mancher
Mitbewerber, sollten man die Alterungskomponente beachten.

Neben üblichen Alterungsproblemen wie Öl- und Flüssigkeitsverluste am Triebwerk (Simmeringe, Ölwannen- Pumpen- Benzinpumpe) sowie Wasserpumpe, Kühler, Thermostat usw., Getriebe, (u.a. Tachowelleneingang), Hinterachse solltest Du Deinen Hauptaugenmerk auf die Karosserie lenken:

Blechteile sind schwierig zu beschaffen, als Neuteile wenn überhaupt nur noch bei ausgesuchten Händlern zu hohen Preisen oder wenn überhaupt mal bei Ebay und Co.

Folgende Problemzonen sind zu beachten:

Frontmaske, rund um die Scheinwerfer, Radhäuser vorne, insbesondere die Ecken
zur Spritzwand, Wasserkasten, Batteriekonsole, Lampentöpfe, Kotflügel, Windschutzscheibenrahmen, A-Säulen, Längsträger vorne, Schweller, Türen, auch die Stirnkanten der Türen, Falzkanten, Radläufe und Radhäuser hinten, Stossdämpferdome hinten, Endspitzen, Heckblech, Tank, Einfüllstutzen Tank,
Heckscheibenrahmen, Heckdeckel, Längsträger hinten, Federaufnahmen, Wagenheberaufnahmen allgemein, Gurtbefestigungspunkte hintere Radhäuser,
der Tank gammelt meist fleissig von oben durch, weil im rechten Radhaus
der Dreck vom Hinterrad direkt auf den Tank fliegt.

Vorsicht bei frischem oder dicken U-Schutz, desweiteren bitte Magnet für Spachteltest mitnehmen.

Bei Vynildachfahrzeugen kann es auch dort mächtig blühen, an allen Abschlüssen und Übergängen prüfen, ob rissfrei oder aufgeworfen

Zudem auf gute Türgummis etc. achten, da nicht mehr zu bekommen bzw. wie oben s. Blech.

Chromteile, Stossstangen, Kühlergrill, Scheinwerferrahmen, Rückleuchtenrahmen ist nicht mehr ohne weiteres zu erhalten, ausser aus Restbeständen oder bei Ebay als Gebrauchtware bzw. Teilemärkten

Probefahrt, auf übliche Alterungsverschleisserscheinungen wie Fahrwerksbuchsen,
Gelenke, Dämpfer usw. achten, auf Funktion der Instrumentierung achten, insbesondere bei Zusatzinstrumente. Bei den Uhren bleiben die Zeiger gerne mal hängen, lässt sich beheben, auch sind Altersbedingt die Spannungsstabilisatoren der Instrumente schon mal schwach, ebenso Lichtmaschinen und Co.

Darauf achten, das Hinterachse und Kardanwelle keine unüblichen Geräusche machen, die Hinterachse hörst Du am besten bei heissem Öl nach 20-30 Km zügiger
Fahrt auf Bundesstrassentempo, Lastwechsel provozieren, Fuss vom Gas bei etwa 70-90 im 4. Gang, sobald Du die Last sanft runter nimmst, darfst Du bei intakter Achse kein Heulen oder Jaulen hören. Andererseits laufen die alten Opel Achsen selbst bei dem akustischen Heulen noch 100tkm weiter, sofern, und das ist wichtig, im Schiebe- bzw. Rollbetrieb, sehr gut festzustellen bei heisser Achse und ausgekuppeltem Motor und Getriebe, keine Schleifgeräusche festzustellen sind.

Gelenke und Co dürfen beim Lastwechseln nicht klötern und übermässiges Spiel haben.

Bremsanlage: Schläuche ältern, Manschetten in Sättel etc, Bremsleitungen korridieren, HBZ und RBZ werden undicht. Teile alle günstig zu beschaffen.

Interieur: Berlina-Ausstattung ist strapazierfähiger, ansonsten immer daran denken, dass Interieurteile kaum zu beschaffen sind, Sitze, Verkleidungen, Chrom, sollten im guten Zustand sein. Himmel wirft im Alter Klebeflecken, auf
Schimmel- und Feuchtigkeitsspuren sowie Sonnenschäden achten.


Ansonsten ist der Rekord D wie alle Alt-Opel sehr unproblematisch, sollte aber
peinlichst genau und hochwertig versiegelt werden, da diese Baureihe als
sehr rostempfindlich gilt. Bei den Übergängen Kotflügel Schweller und hinter der Schwellerleiste gammelt es gerne und leidenschaftlich.

Technik: Bei den Brot- und Buttermodellen fast alles erhältlich, Verschleissteile sehr günstig. Für alle anderen Dinge helfen Dir
Clubs, Vereine und Foren sowie Teilemärkte und Alt-Opel-Treffen weiter.

Die Szene ist untereinander sehr hilfsbereit und teilt ihrem Wissen gerne.

Wir haben bei uns auch einige D-Rekord-Fahrer, die dank guter Versiegelung
mit Sander, Fluid-Film und Co. auch keine Rostprobleme mehr haben.

Nimm Dir jemanden vom Fach mit, der sich den sehr genau ansieht. Im Zweifel lieber einmal mehr fragen und prüfen als nachher 10tsd Euro in die Restaurierung
stecken.

Das bessere Auto ist der günstigere Kauf.

Abhängig von der Frage, ob ein Oldie für Dich geeignet ist, ist auch, ob Du selber schrauben kannst und die Möglichkeiten hast. An einem mindestens 37 Jahre alten Auto kann schon mal etwas kaputt gehen. Vorteil ist die simple Technik, die auch ideal für den Einstieg in das Hobby ist.

Bitte bedenken, dass der Motor alle 5000-7500 km nach einem Ölwechsel verlangt,
ein gutes 15W40 (Bitte kein Baumarktöl) reicht völlig aus.

Die Zündung arbeitet noch mit Kontakten, ggf. auf Kontaktlose Zündung umstellen.

Wie hoch ist Deine Jahresfahrleistung mit dem Auto oder möchtest Du ihn als
Altersersatz-Fahrzeug in den Ganzjahresbetrieb übernehmen ?

Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinen Infos etwas weiterhelfen

Um welches Modell handelt es sich genau, welches Du Dir ansehen möchtest und
gibt es Fotos dazu ? Evtl. einen Link ?

Aus welcher Region bzw. Postleitzahl kommst Du ?

LG und viel Erfolg

Mit zuverlässigen Grüssen

Gerd

" Aus Liebe zum Besonderen. Der Commodore C - Wenn der Anspruch wächst. "



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.07.14 14:13.



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